Pillet, Priscille - ACNUSA und Sanktionen gegen Fluglärm (2019)
Pillet, Priscille - ACNUSA und Verwaltungssanktionen für Fluglärm (2019)
Universität von Aix-Marseille, IFURTA
Das angenehme und erfreuliche Gefühl des Fluglärms im Jahr 1960 wurde schnell durch ein Gefühl der Irritation ersetzt, das Maßnahmen zu seiner Vermeidung erforderte. Die Notwendigkeit einer Regulierungsbehörde für die Lärmbelästigung durch Flughäfen wurde damals erkannt. In Frankreich wurde 1999 die Behörde für die Kontrolle des Flughafenlärms (ACNUSA) geschaffen, um die Anwohner vor diesen Belästigungen zu schützen. Sie misst das Ausmaß der Belästigung und bestraft die Verursacher.
In dieser interessanten Magisterarbeit über Luftverkehrsrecht und -management weist der Autor jedoch darauf hin, dass mit dem Aufkommen der Billigfluglinien die Lärmbelästigung zwar quantitativ zugenommen, aber in ihrer Intensität abgenommen hat. Heute hat sich der Fluglärm im Vergleich zu den Flugzeugen der ersten Generation um 75 % verringert: ein Airbus A320 macht hundertmal weniger Lärm als eine Caravelle.
Das Abkommen von Chicago sieht eine erste Klassifizierung der Flugzeuge nach ihren Lärmemissionen vor. Der Autor gibt auch einen Überblick über die anderen europäischen Lärmschutzsysteme und die europäischen Rechtsvorschriften zu diesem Thema.
Priscille Pillet beschreibt die Instrumente, die den französischen Behörden zur Verfügung stehen: Ermittlungs- und Empfehlungsbefugnisse, Lärmbelastungspläne, Lärmbelästigungspläne, Steuern, Flug- und Flugbahnbeschränkungen, Beschränkungen des Bodenbetriebs (APU und Triebwerksbetriebszeiten), Verwaltungssanktionen usw. Sie untersucht auch die den Fluggesellschaften zur Verfügung stehenden Rechtsmittel.
Sie untersucht die von der ACNUSA seit ihrer Gründung verhängten Geldbußen und deren abschreckenden Charakter. Sie stellt fest, dass die Verdoppelung der Obergrenze für Bußgelder nicht die gewünschte Wirkung gezeigt hat, da die Zahl der Verstöße nicht stark zurückgegangen ist.
ACNUSA ist derzeit das am weitesten entwickelte und umfassendste Lärmschutzsystem der Welt. Trotz ihres guten Rufs bringt die Behörde jedoch sehr unterschiedliche Interessen zusammen, und ihre Wirksamkeit hängt von der Suche nach einem Gleichgewicht zwischen der wirtschaftlichen Entwicklung einerseits und dem Schutz der Flughafenanwohner andererseits ab.
Der Autor untersucht mögliche Verbesserungen, neue Herausforderungen und die Notwendigkeit eines echten technologischen Durchbruchs in diesem Bereich.
Diese Arbeit wurde mit dem Preis 2021 der Académie de l'Air et de l'Espace (Toulouse) ausgezeichnet.
109 Seiten - auf Französisch